Mallersbacher Geschichte
ALLGEMEINES: Mallersbach
wurde erstmals im Jahre 1190 als "de Imrimspach" urkundlich erwähnt.
Erste Aufzeichnungen besagen, daß es in Mallersbach im Jahre 1590
bereits 39 Häuser gegeben hat. Im Jahre 1990 waren es 93 Häuser. Das
Gebiet um Mallersbach soll aber bereits in der jüngeren Steinzeit
besiedelt worden sein, da am "Hochfeld" Bruchstücke von Steinbeilen
gefunden wurden. Der Ursprung des Namens Mallersbach geht auf eine
Verbindung des slawischen Personennamens "Mirin" und dem deutschen Wort
"Bach" zurück. Den heutigen Namen erhielt der Ort im 17. Jahrhundert.
Mallersbach ist eine Ort mit einer Fläche von 6.75 km. Das Dorf liegt in
einer Mulde, welches südwestlich vom "Lochwiesberg" mit 452m,
südöstlich dem "Heufurthsberg" mit 439m, nordöstlich dem "Schindberg"
mit 448m und nordwestlich mit dem "Dunklkopf" (489m) umgeben ist. Die um
diese Höhen sich ausbreitenden Wälder umsäumen von drei Seiten den Ort.
Um das Dorf selbst liegen Felder, die den täglichen Bedarf decken
würden. Diese werden heute von einigen wenigen noch verbleibenden
Landwirten bestellt. Im Ort gab es von 1876 bis zum Jahre 1967 eine
einklassige Volksschule. Durch den Ort selbst ging früher die Straße von
Retz nach Riegersburg. 1920 wurde das Elektrizitätswerk Rosental
gebaut. 1921 wurde es fertiggestellt, und versorgte 16 Ortschaften mit
elektrischen Strom. 1945 zerstörten es die Russen. In den Jahren 1963-1965 wurde die Ortswasserleitung mit eigenem Brunnen und Hochbehälter gebaut.
WIRTSCHAFT: In
Mallersbach gab es bis zum Jahre 1975 ein Kaolinwerk. Der Kaolinbergbau
begann bereits nach dem ersten Weltkrieg. Es wurde damals mit dem Abbau
von Rohkaolin begonnen, der mit Pferdefuhrwerken nach Pleissing zur
Bahn gebracht wurde. 1953 wurde eine Aufbereitungsanlage errichtet,
wodurch das Rohkaolin zu Feinkaolin verarbeitet werden konnte. Der
Großteil wurde exportiert. Bis zum Jahr 1972 wurden jährlich ca. 1200
Waggon Kaolin gefördert. Ab diesem Zeitpunkt waren die Vorkommen in
Mallersbach erschöpft, und so wurden die Aufkommen in Niederfladnitz
erschlossen. Finanzielle Schwierigkeiten begannen bereits im Jahre 1962,
und durch die zusätzlichen Transportkosten ab 1972, die im Preis nicht
unterzubringen waren, mußte 1975 der Konkurs angemeldet werden. Die
Gemischtwarenhandlung Bischinger hat bis zum Jahre 1988 die Versorgung
der Bevölkerung sichergestellt. Da sich kein Kaufmann gefunden hat, der
das Geschäft übernommen hätte, wurde es geschlossen. Die Bewohner werden
heute von fahrenden Kaufleuten versorgt. In der Zeit von 1932 bis 1988
hat es auch eine Milchgenossenschaft gegeben. Diese wurde 1988
aufgelöst, da es praktisch keine Milchkuhhaltung mehr gibt. Weiters
wurde die Knopfdrechslerei bis ca. 1952 in Mallersbach betrieben. In der
Zwíschenkriegszeit waren durchschnittlich 20 Leute beschäftigt. Bis zum
Jahre 1980 gab es ein Bindergewerbe, daß von Johann Gratsch ausgeübt
wurde. Ein anderer Erwerbszweig war das Besenbinden aus Birkenreisern.
Heute gibt es folgende Betriebe in Mallersbach: Das älteste Unternehmen
im Ort ist die Fa. Setzer, welche als Viehhandel bereits 1898 gegründet
worden ist, und jetzt auch noch ein Gashaus und eine Landwirtschaft
betreibt. Das Transportunternehmen Dietrich mit angeschlossener
Teichgräberei und Baustoffhandel wurde 1921 gegründet. Im Bereich
Holzverarbeitung sind die beiden Betriebe der Fam. Müllner und der Fam.
Neuwirth tätig, die Straßenpflöcke, Schneestangen, Weinpflöcke sowie
Jägerzäune und diverse Nutzgegenstände erzeugen.
VEREINE: Feuerwehr:
Gründung der Feuerwehr war im Jahr 1935. Sportverein: Der Verein wurde
im Jahr 1979 gegründet Die Geschichte von Feuerwehr und Sportverein sind
auf den eigenen Seiten zusammengefaßt. Eine weitere Vereinigung ist die
Jagdgenossenschaft und Jagdgesellschaft Mallersbach. Dies ist ein
Zusammenschluß aller Grundeigentümer, um eine zusammenhängende
Mindestfläche von 150 Ha, für eine Eigenjagd zu haben. Die
Grundeigentümer wählen den Jagdausschuß, der aus 7 Personen besteht, und
dessen Obmann die Grundeigentümer vor der Behörde vertritt. Dieser
Ausschuß vergibt dann die Jagd an einen oder mehrere Pächter, die dann
die Jagdgesellschaft bilden. Die erste Vergabe der Jagd nach dem zweiten
Weltkrieg war 1948. In einer ähnlichen Form gab es die Gesellschaft
bereits vor 1913. Zu erwähnen sind noch der Kameradschaftsbund, der sich
mit der Gruppe Felling 1972 zum Ortsverband "Felling-Mallersbach"
zusammengeschlossen hat, und der Dorferneuerungsverein, den es seit dem
Jahre 1989 gibt.